Montag, 23. März 2015
Ich unterbrach...
...den Ausfegevorgang am Morgen, weil mir klar wurde, dass es meine Wut war, die aus mir kam und auch nur mir galt. Nicht irgendeiner Vermittlerin, die mit sich selbst im Unreinen ist.
Also rief ich die Einztige an. Warum eigentlich? Der Gedanke 'Sie geht nicht ran.' wuchs mit jedem Piep. Drei, vier, ihre selten so zarte Stimme voller Vorsicht. Angst. Wehmut. Herzgefühlsüberschuss. Meine eigene ganz tief verschluckt. Leise Brocken. Ehrliche Worte zur Begrüßung. Fangfrage zurückgeworfen. Und wieder 'Ich wollte dich auch anrufen.' Mein Vorname, den so nur Neubekanntschaften oder meine Mutter in Rage benutzt. In einer Stunde ein kurzer Abriss der letzten paar Wochen. Dinge fallen unter den Tisch und bleiben dort liegen. Ihre Selbstständigkeit in der großen Stadt. Ein anderer wird angeschnitten. Warum nicht gleich halbiert? Und warum bin ich nicht schon nach ihrer ersten Szene gegangen? Die Tasche hing bereits in meiner Hand. Der Plan, sie holt ihre letzten Sachen. Gemeinsames weinen ist angenehm. Menschlichkeit wird studiert. Im Leid spürt man das Leben so viel stärker. Sie nennt es 'anhalten'. Gefühl, das noch immer da ist macht sich breit. Versteh ich hier irgendwas falsch? Gleichgültigkeit ist anderst. Warum tun wir uns das an? Ich bin gespannt was da kommt. Erstmal ist es meine Beschwerde, weil ich jetzt auch schon mit dem Bad hätte fertig sein können.

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