Donnerstag, 12. März 2015
Perfekt sein ist schwer.
Ich bin weit davon entfernt. Meine Uneigenschaften sind eitel, hochmütig, stolz, sexbesessen. Ich bin unausgeglichen, ängstlich, traurig und selbstzweifelnd. Ich bin gedankenversunken und tatenlos. Ich besitze mehr als ich brauche, verdiene schon immer mehr als genug, gebe es aber nicht an Bedürftige weiter. Tue nichts ehrenamtliches, obwohl ich weiß, dass es mir und anderen gut täte. Ich bin unpolitisch und mitschuldig. Ich sehe zu viele andere frustrierte Menschen mit Problemen, die deren Wurzeln nicht erkennen und weiß nicht wofür ich sie loben könnte um sie zu stärken. Ich ertrinke als Nichtschwimmer in der Medienflut. Ich verdurste an mangelnder Nächstenliebe. Ich tue nichts für den Weltfrieden und zu wenig gegen den Hunger auf der Welt. Ich bin gedankenverloren und trostlos. Was kostet es mich schon, Hundert Euro zu Weihnachten an Oxfam zu spenden? Zwanzig Tastenschläge und eine halbe Minute meiner bezahlten Arbeitszeit. Glücksgefühl fehlanzeige. Jedes Kompliment aus dem Bauch heraus macht mich und jemand überraschten um Längen glücklicher. Ich bin gedankenerschlagen und wehrlos. Denke viel zu viel über viel zu viel nach, obwohl ich genau weiß wie ich mich wiederfinden kann. Loslassen. Alles. Perfekt bin ich nur im Schlaf.
Gute Nacht.

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Menschen sterben...
...am gesunden Menschenverstand. Das Leben ist ein Moment der verstreicht. Nichts bleibt ewig ausser das Nichts.

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Nach der Beerdigung...
...erzählt die kleine Schwester mir von ihrem Traum: Sie paukt für irgendeine Prüfung. Ich will wieder mal die Welt verbessern, schreibe also in ihren Büchern Gesetze um und mache ganze Texte unkenntlich. Sie ärgert sich natürlich maßlos darüber. Wir lachen gemeinsam.

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