Also rief ich die Einztige an. Warum eigentlich? Der Gedanke 'Sie geht nicht ran.' wuchs mit jedem Piep. Drei, vier, ihre selten so zarte Stimme voller Vorsicht. Angst. Wehmut. Herzgefühlsüberschuss. Meine eigene ganz tief verschluckt. Leise Brocken. Ehrliche Worte zur Begrüßung. Fangfrage zurückgeworfen. Und wieder 'Ich wollte dich auch anrufen.' Mein Vorname, den so nur Neubekanntschaften oder meine Mutter in Rage benutzt. In einer Stunde ein kurzer Abriss der letzten paar Wochen. Dinge fallen unter den Tisch und bleiben dort liegen. Ihre Selbstständigkeit in der großen Stadt. Ein anderer wird angeschnitten. Warum nicht gleich halbiert? Und warum bin ich nicht schon nach ihrer ersten Szene gegangen? Die Tasche hing bereits in meiner Hand. Der Plan, sie holt ihre letzten Sachen. Gemeinsames weinen ist angenehm. Menschlichkeit wird studiert. Im Leid spürt man das Leben so viel stärker. Sie nennt es 'anhalten'. Gefühl, das noch immer da ist macht sich breit. Versteh ich hier irgendwas falsch? Gleichgültigkeit ist anderst. Warum tun wir uns das an? Ich bin gespannt was da kommt. Erstmal ist es meine Beschwerde, weil ich jetzt auch schon mit dem Bad hätte fertig sein können.
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und jeder, der ihn liest
sich miteinander vertragt
oder für immer niest
Darin besagt ne Klausel
dass Schluss ist mit Gejausel
Keiner wird zurechtgewiesen
wer's wagt soll drei Minuten niesen
Und jeder hat gesetzlich Spass
darf weinen, verboten allein ist Hass
Liebe wird zur Religion
doch Aufklärung ist blanker Hohn
Jeder findet selbst heraus
was gut für sich im Irrenhaus
Gerechtigkeit kennt jedes Kind
drum bleiben wir was wir immer sind
Das Kindergartenirrenhaus
wird nicht verriegelt
jeder darf rein und raus
der Vertrag ist besiegelt
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Ein junges Mädchen, das fast ertrinkt
um dann fortzugehen
Der Übergesellschaft zum Abschied winkt
War sicher von allem hier sehr frustriert
Wird sehen, dass auch dort nur der Mensch regiert
Denn diese ganze Welt
dreht sich um Macht und Geld
Kein Gott ruft jeh zur Gewalt
schuf uns mit aller Vielfalt
Ich kann sie verstehen
doch will sie selbst sich finden
braucht nur in sich gehen
um ihre Fesseln zu entbinden
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für Leute mit Augen im Kopf
Für jene, die Reime hassen
soll's geben, ich kanns kaum glauben
Mein Gedicht macht gar keinen Sinn
doch das ist auch nicht weiter tragisch
Es ist ja nicht für mich
vielleicht schreib ich's für irgendwen
Schreib es um zu grüßen
einer mir unbekannten Fremden
Vielleicht um dich mal abzulenken
vom systemgesteuerten Kopfrechnen
So wünsch ich dir nen schönen Tag
sag leise noch wie sehr ich dich verabscheue
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Erwartungen führen zu Selbstenttäuschungen.
Einfach leben.
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Immer wieder.
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http://molin.blogger.de/stories/2455117/
Teil II
An diesem Abend ging der letzte König ohne zu essen in seine Gemächer. Er hatte seinen Appetit schlicht vergessen. Der Fluch erzeugte nicht nur einen stechenden Schmerz voller Qualen sobald sein Name ausgesprochen wurde, sondern schon wenn der König nur an ihn dachte. Er vergiftete mehr und mehr seinen Geist, denn mit der Zeit wuchs auch die Angst, sein Reich würde nach seinem Tod von der vorhergesagten Katastrophe heimgesucht. Er wusste es nicht genau und es gab niemanden mehr, der es hätte wissen können. Die Berater des Königs übernahmen die Regentschaft und schickten ihm alle Heiler des Landes. Niemand konnte seine Schmerzen lindern. Er hörte gänzlich auf zu essen, viele Tränen rannen ihm aus seinen dunklen Augen in den Mund und bewahrten den letzten König so vor dem Tod durch verdursten. Er wollte bald niemanden mehr sehen, denn die Sinnlosigkeit seines Daseins in Schmerz zog unsagbar schwer an seinem Herzen und die mitleidigen Blicke anderer erschwerten es ihm obendrein. Er suchte verzweifelt eine Lösung und dachte immer häufiger seinen Namen, was die Schmerzen unerträglich machte. Niemand auf der Welt musste jeh solch Leid durchleben.
Absolut entkräftet, kurz vor seinem Ende, stellte sich eine seltsame Stille ein. Er wusste, es war noch nicht aus, doch etwas hatte sich geändert. Wo bis eben noch tiefste Traurigkeit und unendliche Verdammnis herrschte, war jetzt grenzenlose Milde. Schwerelose Ruhe. Entspannte Gelassenheit. Gedankenloses Nichts. Ein sanftes Lächeln der Zufriedenheit überkam sein altes, faltiges Gesicht. Die Tränen liefen wie zuvor, doch sie strahlten nun vor Klarheit. Eine Woge der Behaglichkeit nach der anderen durchströmte angenehm, belebend, massierend seinen ausgemärgelten Körper. Ein leises, kraftloses Lachen war unvermeidbar, denn der letzte König hatte die Erkenntnis erlangt, dass alles auf der Welt ein und denselben irdischen Nachnamen trägt. Alles kommt aus dem Nichts, alles geht dorthin zurück. Jeder entsteht durch Leid, jeder vergeht durch Leid. Er erkannte, dass Sorgen, Trauer, Angst und Schmerzen aus seinem Denken heraus entstehen. Erst als er sein Leid so sehr annahm, dass es ihn entgültig zerquetschte, begriff er seinen Irrtum. Der Fluch war keineswegs verschwunden, doch wann immer sein Name fiel, empfing der König den Schmerz mit einem Lächeln, was stets zur Folge hatte, dass der Schmerz sehr schnell schrumpfte. Diese und andere Lehren gab der letzte König sehr gerne weiter. Bald ging es ihm und auch dem ganzen Königreich wieder besser.
Soweit man der Geschichtsschreibung glauben kann, existierte das Land noch einige Ewigkeiten, ohne dass es von Überschwemmungen oder Erdbeben heimgesucht wurde.
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Vielen Dank.
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frag mich, wer ich heute bin
Wie kommt es, dass ich mein Selbst verlier?
Wo führt der Weg blos hin?
Meistens steh nur ich mir bei
und keiner der mich führt
Gedankenfalle Einheitsbrei
Mein Selbst den Weg erspürt
Moralisch steh ich hinter mir
halt meinen Rücken frei
Reich gerne meine Hand auch dir
mit Wort und Tat dabei
Und wenn ich einmal vor mir steh
dann hat das sicher seinen Grund
Damit ich einen Weg nicht geh
aus Selbstschutz und in Leidesstund
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glaub mir, sonst werd ich ne andere anpeilen
Ich zeig dir den Himmel samt Sternenlicht
denn grad rutscht meine Faust in dein Gesicht
Für immer zusammen sein ist kein Problem
im Keller gefesselt wirst du nie von mir gehn
Eine Kette aus Gold wolltest du als Geschenk ?
Schön schmückt die aus Eisen dein Handgelenk
Blau ist deine Lieblingsfarbe
So wie die Veilchen, die ich dir verpasst habe
Dein Körper war dein ganzer Stolz
Schöne Frauen gibts reichlich, also was solls
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