lieberoh

So manche Dinge die mich quälten
mein liebes Leben leiden ließen
Allerhand Prioritäten
die meine Laune oft verdrießen

Doch ach wie gut
ich fand den Mut
Sag: Nein! Mitnichten!
Ich üb verzichten

Als ich einzog war's hier hell
die Sonne strahlte täglich grell

Heut bin ich froh
über Strom und so

Wird Zeit, dass ich auszieh
die Fenster putz ich eh nie

1. Version
Zwei Vöglein auf nem Aste saßen
gemeinsam einen Wurm aufaßen
Was diese Zwei zusammenhält
zertrennt nen Dritten. Schöne Welt!

2. Version
Zwei Vöglein auf nem Aste saßen
Was beide wohl zusammenschweißt?
Gemeinsam einen Wurm auffraßen
Worauf dieser ins Grase beißt

3. Version
Zwei Vöglein auf einem Aste sitzen
verschmähn den Wurm und kommen ins schwitzen
Auch mir ist diese Vögelei
nur allzu selten einerlei

Sprache ist lebendig
ich hab es selbst erlebt
Immer trendig, wendig
bewegt sich unentwegt

Vom Wortschatz beherrscht
mal geht's bergab, mal geht's bergauf
Bin meist eingepfercht
im wortgewandten Dauerlauf

Sprachartistendialekt
Verdrehte Redewendung
Unmoralisch ausgeheckt
entsteht im Kopf Verblendung

Vom Zungenunterbrecher
zum Freud'ischen Versprecher
Gedanken kreisen ständig
denn Sprache ist lebendig

Schon wieder mit Erobique, dieses Mal in seiner Heimatstadt, im dritten Stock vom Molotow. Mit großen Fenstern und freien Blick auf die anstehende Schicki Micki Gesellschaft vom Club nebenan.
Komischer Weise soll das ein Indie Rock Festival gewesen sein, was in nem Club doch gar nicht so heißen dürfte. Mit nem Abstecher zu einem 'richtigen' Festival kamen wir pünktlich zu spät, und genau zum richtigen Zeitpunkt in einem leeren, gemütlichen, viel zu kleinem Floor an. Anfangs hat der Meister alte und skurile Platten aufgelegt, dann hat Sophia Kennedy klavierspielend ihrer Stimme freien Lauf gelassen und bevor zwei Talente aus der selben Scene auftraten gab der Meister den Takt vor. Dabei war's natürlich rappeldicke voll und urgemütlich beim Abzappeln.

https://www.youtube.com/watch?v=KZRKVVdvLeg

Tag's darauf Snowboard-Ausflug. Kinder erzählen frei Schnautze von ihren Erfahrungen. Meine Schwester bekommt die Kurven nach dem zweiten Tag schon recht gut und einem Stefan, der sich von seiner Freundin belehren lassen muss (die selbst kaum fahren kann), bekommt von mir eine Gratisstunde. Sie wollte ihm das Kurven fahren beibringen, obwohl er noch nicht mal ein Gefühl für die Kanten hatte...
Mein Fazit für mich: Gute Schule bringt gute Lehrer hervor.

Der kleine Affe Kunibert
saß ganz erhaben auf nem Pferd
Er war sehr reich in seiner Art
obwohl nicht übermäßig smart

Meist auf eignen Vorteil bedacht
hat's ihm nen Titel eingebracht
Der Löwe sprach: Du tolles Tier
heißt ab sofort nur Affegier!

Da der Mensch ähnliche Wege geht
hat schwups den Namen umgedreht
Hält sich selbst für den König nun
das kann ja wohl nur scheitern tun

Nie wieder verhüteter Sex - und bei 100 Kindern hör ich ganz auf...

Ich sitze hier
auf Stufe fünft
vor meiner Tür
Die Amsel schimpft

Das Buch ist gut
die Sonne warm
Strahlt ihre Glut
auf meinen Darm

Und just in time
schmunzeld geniest
wer meinen Reim
den du grad liest

Schatten an der Wand.
Verschwommene Silhouetten.
Geträumte Rückblenden.
Tausend schämenhafte Umrisse.
Sinnesbetäubte Momentaufnahmen.
Verworrene Erinnerungen an Erinnerungen.
Mehr vielleicht als Wirklichkeit.
Und etliche Vergangenheiten ausgelöscht.
Die wenigsten bleiben erhalten, unsteuerbar ausgesiebt vom unterschätzten Oberbewusstsein.

Lang kann es nicht so weitergehen
Der Glaube wird sich wandeln
Zu wenige dort oben stehen
Die Tatenlosen handeln

durch massives Aufbegehren
Gegen Ungerechtigkeit
wissen wir uns gut zu wehren
Sicher morgen wenn nicht heut

wie die Erkenntnis,
dass nichts so wichtig ist.

Dumm, dass wir so schlau geworden
Vermehrn uns wie die Ratten
Müssen ständig selbst uns morden
Wo Licht da fällt auch Schatten

Denn diese Zivilisation
sitzt auf nem wackeligen Thron
Aus Jäger und Sammler
wurden Messis und Gammler

Sie ist recht hässlich
schlampengleich
Charaktergrässlich
und echt reich
Hauptsache stoßfest
und schön weich

das Richtige zu tun, was immer ich auch verbocke. Meist suche ich die Schuld bei anderen, finde Ausreden. Und wie sagt es die Dame im Radio immer so schön: 'Man muss sich einreden, dass es schön war, was man erlebt hat.' Damit ich auch heute wieder mit ruhigem Gewissen einschlafen kann. Gute Nacht.

Das Wort fällt mir oft plötzlich ein
verleiht Beigeschmack ganz bitter
Kinder hören es und schrein
Synapsenstörungsgewitter

Das Wort hilft mir, mich zu befrein
Erwartungsfehlfunktion
Bin gerne auch mit mir allein
Gedankenmindestlohn

Das Wort wird oft ganz lang umschrieben
obwohl so nichtig und so klein
Kein falsch, kein richtig, nur verschieden
Du willst es hören? Nein, nein, nein

Ein Freund erinnerte mich am Wochenende an eine längst verschollene Situation. Ein Spaziergang im Park, zu viert.
Ich pflücke eine Pusteblume und halte sie ihr vor's Gesicht. Wir pusten wie wild um die Wette - ich war natürlich schneller, so dass ich nur noch den Strunk in der Hand halte und alle Fähnchen in ihr Gesicht fliegen. ''Siehst du Schwente, so schnell kann's vorbei sein.''
Und nun sind auch wir verweht.

Die GEMA ist so schlau
Nimmt Geld wo die Musik erklinkt
Doch ich weiß, dass für lau
im Park die Amsel himmlisch singt

Wo sind meine Gedanken?
Eben warn sie doch noch hier
Hinter meterhohen Planken
drehen sich im Kreis mit mir

Wo sind blos meine Gedanken?
Warteschleife Dauerlauf
Sich oft um die Zukunft ranken
Hängen sich im Gestern auf

Wo bin ich mit meinen Gedanken?
Nicht im Jetzt und nicht bei mir
Stets beschränkt durch viele Schranken
Anderst denken nicht probier

Ich lieg im Gras auf einer Wiese
Fühl mich belebt wie eben diese
Es knistert dort und raschelt hier
Das Gras wächst hörbar neben mir
Und über mir die Vögel schrein
das wird ja wohl der Frühling sein

Ich belüg mich selbst
um weiterzumachen
um mich abzulenken
um dazuzugehören
um den Anschein zu wahren, es ginge mir gut
um auszuhalten, was sonst nicht auszuhalten ist
weil die Wahrheit unerträglich ist
weil wir noch nie ehrlich waren
weil auch du dich belügst
und leider funktioniert es ganz prima

Täglich ess ich reichlich und gut
belohn mich durch Konsum
Denn das erhält den Lebensmut
gibt Kraft im täglich tun

Doch anderswo siehts traurig aus
wir stelln uns immer blinder
Leben hier in Saus und Braus
dort hungern qualvoll Kinder

Das wär alles gar nicht so schlimm
wüsst ich, dass ich unschuldig bin

Ich biete dem Leben die Stirn
mit der Zeit wird die immer länger
Weil die Haare sich verirrn
wachsen anderswo immer enger

Ich biete dem Leben die Glatze
wenn der Tod mich dadurch verschont
Zieh dazu ne hässliche Fratze
Mut und Humor werden belohnt