lieberoh

...keinen bestimmten Ort um mich zu finden. Ich muss mir nur gut zuhören.

...du eine Ausrede brauchst, der dich beherrschende Wortschatz wird dir deine Situation passend zurechtreden.

...die große Liebe meines Lebens - und ich kann es kaum erwarten, dass sie von einer anderen abgelöst wird...

...dreh ich mich im Kreis, wie auf einem Kinderkarussell. Die sich ständig wiederholenden Bilder erzeugen wieder und wieder die selben Gedanken und bestätigen meine Sichtweise. Die Wahrnehmung ist vorhersehbar. Was nicht passt wird ignoriert. Die Wörter ändern sich, doch der Unsinn bleibt der gleiche. Alles dreht sich um mich, doch dabei dreht es sich nicht um mich.

Jetzt, da mir nur die Freiheit bleibt, schätze ich sie nicht sonderlich. Ich will das andere unperfekte Leben wieder zurück haben. Keine Wirklichkeit ist ideal.

...brauche ich nur die Augen zu schließen.
Es fehlt der Klang deiner Stimme.
Es fehlt auch dein Geschmack.
Es fehlt dein Geruch.
Es fehlt deine Zärtlichkeit.
Es fehlt unser Zusammensein.
Es fehlt.

Und ich komm nach Haus
und du bist nicht daheim
und der Ofen ist aus
und ich steh hier allein

Und schmeiß mein Zeug in die Ecke
und dreh die Anlage auf
und spring tanzend bis zur Decke
und dann bin ich gut drauf

Und ich schreibe diese Zeilen
und genieß den Augenblick
und spür die Verletzung heilen
und denk gern an dich zurück

Was wir beide erlebten. Es ist noch da. Was wir gemeinsam erträumten. Es ist da. Was wir zusammen erschufen. Da.
Aber auch Bücher, Blumen, Bilder und sogar Bettwäsche ist noch da. Deine ganzen Sachen habe ich schön unordentlich verpackt. Alles da.
Und du?
Du warst schon weg als du noch da warst.
Bleib da.

...ist notwendig, um mir einzureden, dass es gut ist was ich tue und dass es gut war, was passierte. Falls das nicht reicht und ich nicht ignorieren kann, dass mein Leben nur ein kleiner Kakahaufen ist, dann bleibt dieser Satz eben un oll tän ig

...vor langer Zeit ein einfacher Bürgermeister meines Dorfes. Dieser genoss das Glück der Liebe mit einem sehr viel jüngeren Mädel im Nachbardorf. Die Affäre war so intensiv, dass der alte Pascha bei ihr seinen letzten Akt fand. Jenes gerüchtsträchtige Vorkommnis brachte dem Verstorbenem meine postume Hochachtung ein. Sein Nachfolger stapfte alsbald in die hinterlassenen Fußabdrücke und verließ sogar zeitweise seine Gemahlin für ein wiederum jüngeres Fräulein aus dem Adel des Landes. Allerdings merkte er wohl rasch, dass dieses junge Ding ihm nicht nur ans Herz, sondern auch an die Nieren ging. So kroch das reumütige Ortsoberhaupt zurück in sein altes Kämmerlein. Und wer weiß, ob ihm diese Entscheidung nicht auch vor dem frühzeitigen Aus bewahrte.

...hatte ich sexuelle Alpträume:
Anfangs lief alles schnieke wie immer, aber dann, ohne erkennbaren Grund liefen mir die Frauen davon.
Die makellosen, die selbstbewussten, die spontanen. Selbst die unbewussten, die makelbehafteten und die frigiden. Auch die professionellen, welche klugerweise die schönste Sache der Welt zum Beruf gemacht haben und auch meine Mutter...
Was würde wohl Freud dazu sagen?